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Camping-Anhänger – Stromlösung für Offroad-Trailer & Zeltanhänger

Ein Camping-Anhänger (gemeint sind hier kleine Offroad-Trailer, Faltcaravans, Zeltanhänger oder einfach Versorgungs-Anhänger fürs Camp) hat meist einen noch begrenzteren Raum für eine Strominstallation. Oft dienen solche Anhänger als Basislager: Sie enthalten vielleicht einen Kühlschrank, Beleuchtung, Ladegeräte für E-Bike oder Fotoausrüstung und evtl. eine Wasserpumpe für eine Außenküche. Typisch ist auch hier ein 12V-System, aber mit kleineren Dimensionen als im Wohnmobil. Wie kann man einen kleinen Anhänger autark machen?

Kompakte Batterie

Platz und Gewicht sind knapp, daher werden häufig kleinere Batterien eingesetzt (z.B. 50–100 Ah). Hier kann Lithium extrem profitieren: Ein 60 Ah LiFePO4 wiegt nur ~8 kg und liefert so viel nutzbare Energie wie eine 120 Ah AGM (30+ kg). Das ist ideal für einen Anhänger, den man ggf. auch mal von Hand rangiert oder der nicht viel Zusatzgewicht verträgt. Überlege, was Deine Hauptverbraucher sind. Ein Offroad-Trailer hat vielleicht nur einen Kompressor-Kühlschrank (~5 A), LED-Lichtleisten und Kleingeräte. 60–100 Ah sollten das für ein Wochenende ohne Nachladen abdecken, wenn sparsam. Für längere autarke Trips setzten viele auf Solar (siehe nächster Punkt). Bei Faltcaravans (z.B. Klappdach-Zelte) wird die Batterie oft in einer Außen-Staukiste untergebracht – achte auf Wetterschutz (IP-Schutzklasse der Geräte) und sichere Befestigung, da Offroad-Vibrationen heftiger sein können. Victron LiFePO4-Batterien haben robuste Gehäuse und internen Schutz, sind also gut dafür geeignet, aber polstere sie dennoch etwas gegen Schläge.

12V-Verbraucher im Anhänger

Typischerweise hat man LED-Lampen, evtl. USB-Ladebuchsen, und vielleicht ein 12V-Kompressorkühlschrank. All diese Geräte laufen direkt auf 12V, kein Inverter nötig. Falls Du aber doch mal 230V möchtest (für Drohnen-Ladegerät, Laptop ohne 12V-Adapter etc.), kannst Du einen kleinen Wechselrichter vorsehen. Ein Victron Phoenix 12/375 oder 12/500 wäre hier ausreichend. Die kannst Du bei Bedarf einschalten. Manche entscheiden sich auch, einfach eine Powerbank (230V Akku) mitzunehmen statt einen WR fest zu verbauen, um einfache Verbraucher zu versorgen. Das geht natürlich auch. Achte darauf, alle Kabel sauber zu verklemmen – in einem Trailer kann es mehr rütteln als im Auto, also Schraubverbindungen mit Federringen sichern oder besser noch Aderendhülsen und Crimpverbinder verwenden.

Empfohlene Victron-Komponenten für Camping-Trailer

SmartSolar MPPT 75/15 (oder kleiner je nach Panel), Orion-Tr 12/12-18 (falls Ladung vom Zugfahrzeug gewünscht), Small AGM oder LiFePO4 Batterie (50–100 Ah, z.B. Victron 90Ah GEL oder 60Ah Lithium), Blue Smart Charger IP65 10A (für Netzladung daheim), ggf. Phoenix Inverter 375VA, BatteryProtect 65A (um Verbraucher abzuschatten bei Unterspannung), BMV-712 oder einfach eine Victron Batterieanzeige.

Solar und Ladequellen

Ein kleiner Anhänger kann evtl. 1 Solarmodul ~100W auf dem Deckel/obersten Fläche aufnehmen. Alternativ wird häufig mit faltbaren Solarmatten gearbeitet, die man beim Camp aufspannt und tagsüber zum Anhänger stöpselt. Victron MPPT-Regler gibt es auch in sehr kompakt (z.B. SmartSolar 75/10 oder 75/15), die perfekt für 1–2 kleinere Panels sind. So eine Mattenlösung (z.B. 2× 50W faltbar) kann direkt an einen MPPT im Anhänger angeschlossen werden, wenn man ankommt. Während der Fahrt kann die Anhängerbatterie ebenfalls über das Zugfahrzeug geladen werden – analog zum Caravan. Viele kleinere Trailer haben aber keine feste Ladeleitung. Hier könntest Du kreativ sein: Manche Offroad-Fahrer legen eine Anderson-Plug Kupplung vom Fahrzeug zur Anhängerbatterie, um während der Fahrt per DC-DC-Lader zu unterstützen (ähnlich wie oben beim Caravan). Für einen rein passiven Anhänger reicht es aber auch oft, dass Solar vor Ort die Batterie lädt und zwischendurch, wenn der Trailer ungenutzt rumsteht, ein kleines Solarpanel als Erhaltungsladung dient. In Foren fragt man oft: „Reicht Solar alleine für meinen kleinen Trailer?“ – Antwort: Kommt auf die Verbraucher an. Ein Reddit-Newbie plante z.B. nur mit 1 Panel + 1 Batterie einen kleinen Powerstation-Trailer. Wenn der Verbrauch gering ist (nur Kühlbox und Licht), kann Solar an sonnigen Tagen die Batterie voll halten. Bei Schlechtwetter sollte man aber Plan B haben – z.B. eine Möglichkeit, die Batterie per Landstrom-Ladegerät aufzufüllen (auch hier kann man einen Victron Blue Smart IP65 Charger einfach an die Pole klemmen abends). Insgesamt sind Trailer-Systeme oft Low-Tech: ein Solarpanel, ein kleines Ladegerät, fertig. Victron liefert dennoch Vorteile: z.B. können die SmartSolar MPPT auch mit nur 5–10 W Ertrag effizient arbeiten und halten die Batterie in der Float-Spannung. Günstige PWM-Lader schaffen das oft nicht so gut.

Besonderheiten Offroad

Wenn Dein Anhänger im Gelände genutzt wird, sind Vibration und Staub die Feinde der Elektrik. Victron-Produkte sind in IP21/22 (also indoor), d.h. sie sollten vor Staub und Spritzwasser geschützt verbaut sein (z.B. in einem Gehäuse oder Innenraum des Trailers). Für extreme Einsätze könnte man sie in ein wasserdichtes Gehäuse packen, aber dann Wärme bedenken. Viele Offroad-Trailer-Bauer setzen die Elektronik in eine Alubox mit etwas Belüftung, meist ist das ausreichend. Ein großer Bonus: Victron-Geräte vertragen hohe Temperaturen vergleichsweise gut – MPPTs regeln den Strom runter, bevor sie Schaden nehmen. Wenn Dein Trailer also in der Sonne steht, wird das MPPT heiß, aber es wird sich schützen. Einige günstige Regler brennen da durch. Also das spricht wieder für Qualität.

FAQ – Stromversorgung im Campinganhänger

In den meisten Fällen ja, das sollte für Grundbedürfnisse reichen. Angenommen Du betreibst eine Kühlbox (~5A, aber nicht 24h durch, eher 50% Laufzeit) und LED-Licht (vernachlässigbar) – dann kommst Du vielleicht auf 30–40 Ah Verbrauch pro Tag. Eine 100 Ah AGM kann ~50 Ah davon liefern (Lithium 80–90 Ah). 100 W Solar bringt an einem sonnigen Tag ungefähr 30 Ah zurück. Übers Wochenende (2 Nächte) würdest Du also ca. 80 Ah verbrauchen, wovon Solar ~60 Ah zurücklädt – Bilanz passt, die Batterie wäre Sonntagabend etwas entladen, aber nicht leer. Bei Lithium erst recht kein Problem. Wenn jedoch schlechtes Wetter ist (Solar < 10 Ah/Tag), könntest Du nach 2 Tagen nahezu leer sein. Für Sicherheit könntest Du entweder ein größeres Panel vorsehen (z.B. 2×100 W faltbar, um auch bei Wolken noch etwas zu ernten) oder ein Backup einplanen. Viele nehmen zur Sicherheit einen kleinen Benzin-Generator oder eben die Option, kurz das Auto laufen zu lassen und via DC-DC nachzuladen. Aber rein theoretisch: 100Ah + 100W ist eine bewährte Kombi für Wochenend-Offgrid. Ein Nutzer im Victron-Forum nutzte z.B. einen 100Ah Li-Akku mit 2×100W flexiblen Panels für längere Trips und war zufrieden. Er hatte noch einen Orion 18A vom Zugfahrzeug für die Fahrt, was natürlich hilft, mit voller Batterie ins Wochenende zu starten. Also: Wenn Du vor Abfahrt zuhause lädst und dann Solar hast, klappt es. Beobachte einfach den Ladestand (ein Batteriemonitor ist hier Gold wert, um Panik zu vermeiden).

Wenn Dein Zugfahrzeug eine 13-polige Dose mit Ladeleitung hat – ja, dann fließt dort Strom (allerdings begrenzt, siehe Caravan-Frage oben). Viele kleine Trailer haben nur 7-polige Anschlüsse ohne Dauerplus. Das heißt, da kommt gar kein Ladestrom an. Wenn Du es ernst meinst mit Laden während der Fahrt, kannst Du folgendes tun: Entweder rüste auf 13-polig nach (Auto und Anhänger) inkl. Sicherung am Auto, damit zumindest ~5–8 A fließen. Oder besser: Installiere eine eigene Anderson Powerpole-Verbindung zwischen Auto und Anhänger, direkt von der Starterbatterie (über ein Trennrelais/DC-DC). Manche Offroad-Fans legen ein 16mm² Kabel mit Anderson-Stecker hinten raus, womit sie dann beim Anhänger andocken. An dem Kabel hängt ein DC-DC-Lader (z.B. Orion 12/12-18) nahe an der Anhängerbatterie und lädt diese während der Fahrt kräftig. Das ist quasi analog zum Wohnwagen-Booster, nur individuell. Wenn Dir das zu aufwendig ist, verlasse Dich auf Solar oder lade die Anhängerbatterie im Auto mit, indem Du einen Ladewandler im Kofferraum verwendest, der über ein Kabel den Anhängerakku lädt – auch das geht, erfordert aber, dass man bei Fahrtbeginn ansteckt. Summa summarum: Standard 7-polig – kein Laden, 13-polig – minimal Laden, beste Lösung – eigener Booster-Anschluss.

Nicht unbedingt. Überlege, welche 230V-Geräte Du mitnehmen willst. Viele Dinge lassen sich auch mit 12V-Ladegeräten betreiben: Handys, Tablets per USB, Laptops gibt es Autoladeadapter, Kameras kann man teils über USB laden oder mit 12V-Dummy-Akkus. Wenn Dir nichts einfällt außer vielleicht mal einen Akkuschrauber-Lader, dann könntest Du überlegen, einen kleinen Inverter 12V->230V mit z.B. 350W mitzunehmen. Der Victron Phoenix 375 wiegt kaum was und kann im Zweifel auch eine Drohnenbatterie oder den Rasierapparat-Lader speisen. Aber fest verbaut muss er nicht sein, Du kannst ihn auch nur bei Bedarf anklemmen (er hat Krokodilklemmen optional). Willst Du jedoch eventuell Lichtketten, einen kleinen Beamer oder so betreiben, kann ein fest installierter Wechselrichter mit Steckdose praktisch sein. Bei sehr kleinen Stromsystemen (<50Ah) sollte man aber aufpassen: ein WR hat immer Eigenverbrauch, und einmal einen 230V-Verbraucher zu viel angeschlossen kann Dir die Batterie killen. Viele minimalistische Trailer-Konzepte kommen ohne 230V aus. Gerade in der Overlanding-Szene versucht man, alles auf 12V/DC zu standardisieren. Vorteil: Kein Aufwand mit FI-Schutz, kein schwerer Inverter, weniger Verluste. Also Antwort: Nur falls Du’s wirklich brauchst. Für mal den Laptop zu laden muss es nicht sein – dafür gibt’s DC-Adapter. Für einen leckeren Espresso aus der 230V-Maschine am Morgen hingegen... da brauchst Du richtig Power, was ein Trailer-Bordnetz meist nicht hergibt. Dann lieber Gaskocher oder Handfilter 😉.

Gute Frage, denn Anhänger werden ja oft saisonal genutzt. Die Pflege hängt vom Batterietyp ab:

  • Bei Blei (AGM/Gel): Am besten alle paar Wochen mal nachladen oder dauerhaft einen Erhaltungslader (Tropf-Ladegerät) anschließen. Victron Blue Smart IP65-Lader haben z.B. einen Storage-Modus, der die Batterie voll hält und alle 2 Wochen einen Refresh macht, um Sulfatierung vorzubeugen. Das ist ideal für Winterpause. Alternativ kannst Du die Batterie ausbauen und im Keller an ein Erhaltungsladegerät hängen. Wichtig: vollgeladen einlagern, kühl (frostfrei) und ab und zu nachladen.

  • Bei Lithium: Diese haben sehr geringe Selbstentladung. Hier gilt eher: nicht auf 100% voll stehen lassen über Monate, lieber so ~50–70% Ladung einlagern und abklemmen. Viele Victron LiFePO4 haben einen integrierten Schalter/BMS, der sie von Verbrauchern trennt – aktiviere den Storage-Modus. Alle paar Monate mal Spannungscheck. Wenn Du den Anhänger längere Zeit draußen stehen hast, kannst Du auch ein kleines Solarpanel (<50W) direkt anklemmen – die Victron MPPTs pflegen Lithium-Batterien gut und halten sie auf Erhaltung, ohne Überladung. So sorgt die Sonne dafür, dass bei Lithium nichts tiefentlädt (z.B. durch Standby-Verbraucher wie Alarmanlagen).

  • Genereller Tipp: Schau auch auf Verbraucher wie z.B. Funksender (Bluetooth-Module, Tracker) – diese können über Wochen die Batterie leersaugen. Besser einen Hauptschalter vorsehen und Batterie komplett abklemmen, wenn Du monatelang nicht los willst. So vermeidest Du Tiefentladung. Ein Victron BatteryProtect kann hier auch automaisch trennen, wenn die Spannung unter einen Schwellenwert fällt, um die Batterie zu schützen.

Neben den Kernteilen (Batterie, MPPT, evtl. Orion, evtl. Inverter) gibt es ein paar coole Kleinigkeiten:

  • SmartShunt 500A – ein batterieloser Shunt, der Dir via Bluetooth Prozent und Ampère zeigt. Quasi ein BMV ohne Anzeige. Im Trailer sparst Du Dir ein extra Panel, schaust einfach am Handy nach dem Akkustand.

  • BatteryProtect – z.B. der Smart BatteryProtect 65A. Er trennt die Verbraucher ab, wenn die Spannung unter X Volt fällt. Damit verhinderst Du, dass die Kühlbox die Batterie bis 0% leer nuckelt und diese beschädigt. Man kann per App einstellen, bei welcher Spannung er abschalten soll (für Lithium z.B. 12.0 V was ~10% Rest entspricht).

  • Orion-Tr Smart 12/12-5A – falls Du kleinere Verbraucher hast, könntest Du auch einen Orion als Ladegerät vom Auto nehmen, der 5A lädt (über Zündungsplus). Aber meist lohnt gleich 18A.

  • Victron Energy Meter (SmartShunt) – falls Du Solaranzeige/WLAN-Basteleien machen willst, kannst Du Victron-Komponenten auslesen und in eigene Dashboards integrieren (für Trailer wahrscheinlich overkill).

  • DC-DC-Konverter 5V/USB – es gibt von Victron auch keine USB-Ladegeräte, aber Du kannst z.B. eine 12V-Steckdose einbauen und ein robustes USB-C PD Car Charger nutzen, um Laptops und co. zu laden. Das ist dann zwar nicht Victron, aber gehört zur Stromlösung.

Sicherungen & Verteilung: Auch im Kleinen: benutze anständige Sicherungsblocks (z.B. von Blue Sea Systems oder Victrons MIDI/MEGA-Fuse-Halter). Das sorgt für Zuverlässigkeit.

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