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Ladebooster (DC-DC Wandler) im Boot: Wann und welchen braucht man?

Viele Eigner von Motorbooten oder Yachten fragen sich, ob sie einen Ladebooster (auch DC-DC Wandler oder B2B-Lader genannt) benötigen, um ihre Bordbatterie vom Motor (Lichtmaschine) zu laden – und falls ja, welcher der richtige ist. Victron Energy bietet hierfür die Orion-Tr Smart DC-DC Charger Serie an. Doch was bringen diese Geräte, und wie wählt man das passende Modell? Hier die wichtigsten Punkte:

Warum ein DC-DC Wandler?

In traditionellen Bootsinstallationen werden Starter- und Verbraucherbatterie oft einfach über Trennrelais oder Dioden gekoppelt. Moderne DC-DC Ladebooster wie der Victron Orion übernehmen jedoch intelligente Regelungsaufgaben: Sie laden die Bord-/Service-Batterie mit einem optimierten mehrstufigen Ladeprofil (z.B. für AGM oder LiFePO₄) statt nur mit der rohen Lichtmaschinenspannung. Dadurch wird die Batterie vollständiger und schonender geladen. Wichtig: Ein DC-DC-Wandler schützt zudem die Lichtmaschine vor Überlast. Lithium-Batterien zum Beispiel würden im leeren Zustand ungezügelt so viel Strom ziehen, wie die Lichtmaschine hergibt – was diese dauerhaft überhitzen und beschädigen kann. Der Orion begrenzt den Ladestrom auf einen sicheren Wert und verhindert so, dass die Lichtmaschine „zu Tode gearbeitet“ wird. Zudem können unterschiedliche Batteriesysteme (etwa Blei-Starterbatterie und Lithium-Bordbatterie) galvanisch getrennt und mit jeweils passender Ladespannung versorgt werden, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen.

Das passende Orion-Modell wählen

Victron bietet Orion-Tr Smart Charger in verschiedenen Varianten an, z.B. 12/12-18A, 12/12-30A, 12/12-50A für 12V-zu-12V Anwendungen, sowie Modelle für Spannungswandler zwischen 12V und 24V (z.B. 24/12- or 12/24-Converter). Schritt 1: Wählen Sie ein Modell passend zur Spannungsebene Ihres Systems – d.h. 12/12V für Fahrzeug/Boot mit einheitlich 12V Starter- und Verbraucherbatterie, oder 24/12V wenn Sie von 24V Bordnetz eine 12V Verbraucher-Batterie laden bzw. versorgen müssen. Schritt 2: Dimensionieren Sie den Ladestrom. Dieser sollte zur Batteriekapazität und zum gewünschten Ladeprofil passen. Beispiel: Für eine 200Ah Verbraucherbatterie sind 30-50A Ladestrom üblich (ca. 0,2C) – hier wäre ein Orion 12/12-30 oder 12/12-50 sinnvoll. Schritt 3: Beachten Sie, dass mehrere Orion in Parallelbetrieb geschaltet werden können, um höheren Strom zu erreichen. Haben Sie z.B. zwei Lichtmaschinen oder benötigen >50A Ladestrom für eine große Batteriebank, können zwei Orion 12/12-30 parallel ~60A liefern. Schritt 4: Achten Sie auf die Smart-Version (alle aktuellen Orion-Tr Modelle sind Smart), die per Bluetooth konfigurierbar ist. So können Sie bequem den Batterie-Typ einstellen (z.B. Lithium mit 14,4V Ladeschluss) und ggf. den Eingang via Zündungsplus steuern.

Einsatz im Boot vs. Fahrzeug

In Booten (insbesondere mit Kunststoff-Rumpf) gibt es oft keinen gemeinsamen Fahrzeug-Massepunkt wie in Kfz. Hier kann ein isolierter DC-DC-Wandler sinnvoll sein. Isoliert bedeutet, dass Ein- und Ausgang keine gemeinsame Masse haben – der Wandler trennt Eingang (Starterbatterie/Lichtmaschine) und Ausgang (Bordnetz) galvanisch. Das verhindert Erdschleifen und Korrosionsströme im Bordnetz, was bei sensibler Marine-Elektrik oder Metallrümpfen vorteilhaft sein kann. Nicht-isolierte Wandler hingegen haben gemeinsamen Minus und eignen sich gut für Fahrzeuge oder Boote, die ohnehin ein gemeinsames Masseband nutzen. Sie sind etwas günstiger, kompakter und effizienter. Kurzum: Auf GFK-Yachten ohne spezielles Masseproblem ist ein nicht-isolierter Orion meistens ausreichend; ein isolierter schadet aber auch nicht, falls man auf Nummer sicher gehen will. In Metallbooten (Stahl/Alu) oder bei ungeerdeten Systemen sollte man eher zur isolierten Version greifen, um Kriechströme zu vermeiden.

Montage und Installationstipps

Der Einbauort des Ladeboosters sollte trocken und belüftet sein (Elektronik mag keine Dauerhitze). Verwenden Sie für die Anschlüsse ausreichend dicke Kabel und sichern Sie Eingangs- und Ausgangsleitung jeweils ab (Victron gibt in der Anleitung an, welche Sicherungsgröße empfohlen ist, z.B. 60A). Die Kabellängen zwischen Batterie, Orion und Verbraucher sollten möglichst kurz gehalten werden, um Verluste zu minimieren. Wenn Ihr Orion über einen Remote-Eingang verfügt, können Sie diesen z.B. mit dem Zündschloss oder einem D+ Signal des Generators verbinden, damit der Wandler nur läuft, wenn der Motor läuft – so wird ein Entladen der Starterbatterie im Stand vermieden. Nach dem Anschließen bitte zunächst ohne Verbraucher einschalten und die Ausgangsspannung messen, dann die Verbraucher zuschalten und prüfen, ob der Ladestrom wie erwartet fließt und nichts überhitzt. Insgesamt gilt: der Einbau eines Ladeboosters ist keine Hexerei, aber sorgfältiges Arbeiten (korrekte Polung, feste Verschraubungen, kein Wackelkontakt) ist unerlässlich, um Störungen zu vermeiden.

Fazit

Ein DC-DC Wandler (Ladebooster) ist im modernen Bordnetz eines Boots oder Reisemobils sehr empfehlenswert, insbesondere wenn unterschiedliche Batterietypen zum Einsatz kommen oder eine Lithium-Batterie über die Lichtmaschine geladen wird. Er stellt sicher, dass die Bordbatterie optimal und sicher geladen wird, schützt die Lichtmaschine und ermöglicht den Betrieb gemischter 12V/24V-Systeme. Die Auswahl des passenden Orion-Modells richtet sich nach Ihrer Systemspannung und dem benötigten Ladestrom. So halten Sie Ihre Bordenergie stets im grünen Bereich, ohne die Fahrzeugtechnik zu überlasten.

FAQ: Ladebooster (DC-DC Wandler) im Boot – Auswahl, Einsatz und Vorteile

Ein Ladebooster sorgt dafür, dass die Bord- bzw. Servicebatterie nicht nur mit der rohen Lichtmaschinenspannung geladen wird, sondern über ein optimiertes, mehrstufiges Ladeprofil. Dadurch wird die Batterie vollständiger, schneller und schonender geladen.
Gleichzeitig begrenzt der Ladebooster den Ladestrom und schützt damit die Lichtmaschine vor Überlast – besonders wichtig bei Lithium-Batterien, die im leeren Zustand sehr hohe Ströme ziehen können. Außerdem ermöglicht ein Ladebooster die problemlose Kombination unterschiedlicher Batterietypen (z. B. Blei-Starterbatterie + LiFePO₄-Verbraucherbatterie).

Profi-Tipp:
Ein Ladebooster verhindert nicht nur Unterladung, sondern auch eine mögliche Überlastung der Lichtmaschine – eine der häufigsten Fehlerquellen in modernen Lithium-Umrüstungen.

Isolierte DC-DC Wandler trennen Ein- und Ausgang galvanisch. Das ist vor allem bei Metallrümpfen (Stahl/Alu), sensiblen Marine-Installationen oder Systemen ohne gemeinsamen Massepunkt sinnvoll, da Erdschleifen und Korrosionsströme verhindert werden.
Nicht-isolierte Wandler verfügen über eine gemeinsame Masse und eignen sich gut für Boote, bei denen bereits ein zentrales Masseband existiert. Sie sind etwas kompakter, günstiger und effizienter.

Profi-Tipp:
Bei GFK-Booten reicht meist ein nicht-isoliertes Modell aus; bei Metallbooten oder unklaren Masseverhältnissen empfiehlt sich ein isoliertes Gerät.

Die Auswahl des passenden Modells erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Spannungsebene bestimmen:

    • 12/12V für Systeme mit 12V-Starter- und 12V-Bordbatterie

    • 24/12V oder 12/24V, wenn unterschiedliche Spannungen kombiniert werden

  2. Ladestrom wählen:
    Der Ladestrom sollte zur Batteriekapazität passen. Beispiel:

    • Für 150–250Ah Batterie → 30–50A üblich

  3. Parallelschaltung berücksichtigen:
    Mehrere Geräte können parallel betrieben werden, wenn ein einzelner Booster nicht genug Ladestrom liefert.

  4. Konfigurierbarkeit prüfen:
    Moderne Geräte (z. B. Orion-Tr Smart) erlauben die Einstellung des Batterietyps und die Steuerung per Remote-Signal.

Profi-Tipp:
Eine Ladestromwahl von ca. 0,2C (20 % der Batteriekapazität) ist ein guter Richtwert für eine zügige und schonende Ladung.

Ein Ladebooster wird besonders empfohlen, wenn:

  • eine Lithium-Bordbatterie über die Lichtmaschine geladen wird

  • Starter- und Verbraucherbatterie unterschiedliche Typen oder Spannungen haben

  • die Lichtmaschine durch hohe Dauerlast gefährdet ist

  • die Bordbatterie über Trennrelais nicht vollständig vollgeladen wird

  • lange Leitungen zur Bordbatterie Spannungsverluste verursachen

  • eine steuerbare Ladelogik (z. B. nur Laden bei Motorlauf) benötigt wird

Profi-Tipp:
Wenn die Bordbatterie regelmäßig nicht auf 100 % kommt oder die Lichtmaschine warm wird oder riecht, ist ein Ladebooster fast immer die beste Lösung.

Für die Verkabelung gelten die gleichen Regeln wie bei anderen DC-Verbrauchern:

  • Kabelquerschnitt anhand von Strom, Leitungslänge und Spannungsabfall bestimmen

  • Eingangs- und Ausgangsseite jeweils mit der empfohlenen Sicherung absichern

  • möglichst kurze Kabelwege wählen

  • reine Kupferkabel (kein CCA) verwenden

Die Sicherungsgrößen variieren je nach Modell, z. B. 60A bei einem 12/12-30A Gerät.

Profi-Tipp:
Planen Sie die Kabelquerschnitte immer für den maximalen Booster-Strom und nicht für den typischen Ladestrom – das erhöht Sicherheit und verhindert Spannungsabfallen unter Last.

Der Booster sollte trocken, vibrationsarm und gut belüftet montiert werden.
Außerdem wichtig:

  • korrekte Kabelführung

  • fest angezogene Schraubverbindungen

  • Remote-Signal (Zündung/D+) nutzen, damit der Booster nur bei Motorlauf arbeitet

  • nach dem Einbau Spannung und Ladestrom prüfen

  • keinen Booster direkt neben Wärmequellen oder Batterien montieren

Profi-Tipp:
Installieren Sie den Ladebooster möglichst nah an der Verbraucherbatterie, um Spannungsverluste gering zu halten und die Ladecharakteristik optimal zu nutzen.

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